60 Minuten mit Herrentorte und Luxusuhren auf der Kö (Falk)
- Falk Frassa
- 11. Juli
- 5 Min. Lesezeit
Michael und ich waren mal wieder im Rahmen des Podcasts unterwegs - dieses Mal auf der Königsallee in Düsseldorf. Wie immer findest Du die Aufnahmen und ein paar Links unter diesem Beitrag. Die Königsallee in Düsseldorf ist ein Ort voller Stereotype, Vorurteile und Spannungsfelder. In 60 Minuten ließ sich sicher nicht all das abbilden - aber vielleicht genau deswegen war ich sehr gespannt, was uns in dieser kurzen Zeit alles begegnen würde.
Besonders die Frage nach den Menschen dort...
...hat mich sehr interessiert. Erlebt hatte ich sie und ihre unzähligen Facetten schon häufig. Wenn mein Onkel aus dem Sauerland zu Gast war, bin ich immer und immer wieder mit ihm und meinem Vater dort gewesen - bei Frankonia, ein für den kindlichen Falk sehr spannendes Fachgeschäft für Jagd- und Forst. Danach haben wir immer noch irgendwo etwas getrunken und uns mit den Menschen unterhalten. Später bei weiteren Besuchen und auch im Rettungsdienst habe ich dort viele Erfahrungen gesammelt - so wäre es für mich schon spannend, auch die Menschen hier zu fotografieren! Aber wie? Sie ansprechen und los? Wie Michael es im ersten Teil auch schon berichtet, fällt mir das nicht so leicht, wie ich es mir wünschen würde. (Der geschlossene Bogen in unserer Aufnahme 2 hat mich überrascht und stark motiviert!) Nun. wie also die Menschen ansprechen? Kann man das üben? Gibt es einen leichten Einstieg? Eine Brücke? Ich hatte eine Idee:

Ehrlicherweise LIEBE ich das erste Obergeschoss der Konditorei Heinemann! ...und die Herrentorte des Großvaters Heinemann erst recht! Das ist ein zugegebenermaßen polarisierender Ort, an dem für mein Befinden die Zeit stehengeblieben ist, und zwar auf eine schöne Art und Weise. Wer keine Anpassungsschmerzen hat, wenn die Rolex-Rate hoch ist, findet hier außerordentliche Caféhaus- und Konditoreitradition und interessante Menschen. Also bin ich genau dort hin, denn dort ist die Frage nach einem Portrait (so vermutete ich) vermutlich einfacher zu stellen, als auf der Kö selbst, wenn mir völlig unvorbereitete Privatpersonen begegenen.

Von Herzen danke ich der Firma Heinemann und der supersympatischen Dame aus dem Service, dass ich diese schnellen Portraits mitten im laufenden Betrieb machen durfte! Es war auch vorab superspannend für mich, wie ich ihr Vertrauen bekommen würde und wie sicher ich dabei bleiben würde- denn nach der OP spreche ich nicht nur etwas anders, ich sehe dabei auch lange nicht mehr so vernünftig aus mit der temporären Zahnlücke. Im Flow hatte ich es aber tatsächlich vergessen und sie hat sich nichts anmerken lassen - DANKE DAFÜR, sollten Sie das hier lesen! 🫶


Aber die Zeit lief und so musste ich weiter...
...und hatte mir passenderweise dazu einen zweiten Ort überlegt, an dem ich ein paar Portraits machen wollen würde. Ich wollte auch hier Menschen fotografieren und Orte zeigen, die mit der Königallee eng verbunden sind. Neben einem gesteigerten Kuchenbedarf in den letzten Wochen (Käsekuchen geht besser als Schnitzel mit den Narben im Mund 😉) hatte ich im Frust dieser Tage meine "Uhren-Spardose" geknackt und mir eine TAG Heuer Aquaracer 300 (41mm) bestellt. So war ich noch mehr im Thema als sonst schon und habe meinen zweiten Besuch genau daran ausgerichtet:

Das ist Tobias. der echt sympatische Werkstattleiter der Firma Blome Uhren an der Königsallee. Uhrenfans fällt sicher seine schöne Omega-Uhr auf! Eine ältere Speedmaster hatte ich zuerst auch ins Auge gefasst... bevor diese auf der Anreise zum Händler verloren ging und ich mich für die TAG Heuer entschieden habe. So hatten wir gleich auch ein Thema. Netterweise hat er mir nach diesem schnellen Portrait im Eingang auch die Werkstatt und sein Team vorgestellt. Ich mochte Tonfall und Miteinander in der Werkstatt!

Das ist Oliver von Hein, er ist langjährig bei der Firma Blome als Uhrmacher angestellt. Unter seiner Lupe und an seinem Arm sehen wir jeweils eine sehr schöne Uhr der Firma Rolex.

Für mich superinteressant war die absolute Sauberkeit und Aufgeräumtheit in dieser Werkstatt. Während die Stimmung lustig, gar nicht steif und sehr warm war, ging jeder Blick und Griff in Richtung der Uhren mit absoluter Präzision und Konzentration einher - und damit deckte sich dieses Erleben mit dem Mögen und Erleben mechanischer Uhren. Ein tolles Erlebnis!


Und morgen...? Der Blick in die Zukunft ist mir immer sehr wichtig,
wenn ich versuche ein Thema zu greifen, so bin ich immer sehr froh, wenn ich "die jungen Wilden" 😉 treffen darf! Damit meine ich in diesem Fall die Uhrmacherinnen und Uhrmacher der Zukunft.

Das ist Isabell Denzel, die Auszubildende der Firma Blome. Sie wirkte in keinem Ansatz unsicherer oder unwissender, und hat mich auch damit ein wenig neugierig auf die aktuelle Ausbildungssituation bei den Uhrmacherinnen und Uhrmachern gemacht.

Dadurch, dass wir in der Gesellschaft inzwischen immer weniger auf "unsere Uhr fürs Leben" sparen und damit eher auf Modeuhren für 80-200 Euro oder auf Smartwatches setzen, ist der Bedarf für klassische Uhrmacher in unseren Fußgängerzonen stark gesunken.

...und dennoch hätte ich nicht gedacht, dass Isabell eine von nur etwa 20 Azubis in ihrem Lehrjahr ist - für ganz NRW! Klar, wenn ich an die eben angesprochene Fußgängerzone spreche: Einen Uhrenwechsel einer klassischen Quarz-Uhr ohne Tauchambitionen bekommt wahrscheinlich auch ein anders ausgebildeter Angestellter hin - dennoch erlebe ich ein großes Interesse für klassische und mechanische Uhren von Marken wie Tissot, TAG Heuer, Tudor und Co, die ganz sicher eine echte Uhrmacherin wie Isabell Denzel oder Oliver von Hein besuchen, wenn es mal knirscht oder einfach eine Revision oder Dichtigkeitsprüfung ansteht.

Während diesen kurzen Portraitmomenten wurde mir von den Dreien viel über die durchaus angespannte Personalsituation berichtet, nicht ohne zwischen den Zeilen immer wieder die Leidenschaft für diesen Beruf zu vermitteln. Eine schöne Einstimmung auf meine erste "richtige" mechanische Uhr...

Danke und viel Erfolg für die weitere Ausbildung, Isabell!

Auf dem Weg raus zeigte mir Tobias noch das computergesteuerte "Mini-Hochregallager" für die im Alltag benötigten Ersatzteile der unterschiedichen Luxusuhrenhersteller.


Vielen Dank an Isabell Denzel, Oliver von Hein und Tobias und die Firma Blome Uhren!
"...und was mache ich nun mit der übrigen 30 Minuten auf der Königsallee?"
Nachdem ich tief durchgeatmet hatte, entschied ich mich nun noch etwas umherzustreifen und die Königsallee und ihre direkte Umgebung nun auf mich zukommen zu lassen und nicht mehr umgekehrt. Diese Fotos kommentiere ich jetzt erstmal nicht, weil ich mich freuen würde, wenn Ihr vielleicht hier und da einen Gedanken oder eine Frage in den Kommentarem dalasssen würdet! Habt Ihr schonmal auf der oder in direkter Nähe der Königsallee fotografiert? Zeigt mal her! Ihr könnt in den Kommentaen auch Blder hochladen!
Viel Freunde! --->









...und nichts geht über einen entspannten Abschluss zwischen lesenden Menschen in der Mayerschen um die Ecke...

Danke Dir sehr für Deine Aufmerksamkeit!

Die Essenz dieses Blogbeitrags
Dieser Spaziergang mit der Kamera war mehr als ein Gang durch Straßen, Cafés und Geschäfte – es war eine Reise, die mit vielen Erinnerungen an Kindertage begann. Im Laufe der Zeit erlebte ich einmal mehr. dass die Fotografie (wie auch offen gestellte Fragen) nicht nur Türen öffnen, sondern auch Kontakt zu Menschen herstellen kann. Sie vermittelt, hinterfragt und hilft mir dabei aus mehreren Perspektiven auf diese Welt und ihre Menschen zu blicken. .
Die Klicktipps
In diesem Beitrag erwähnt:
Die beste Herrentorte der Stadt gibt es im 1.OG bei Heinemann in Düsseldorf!
Bei der Firma BLOME findest Du die richtige Zeit und im Zweifel auch die, die dafür sorgen, dass die Zeit wieder die Richtige ist.
Die Atmosphäre unter Lesenden im Café der Mayerschen bzw. Thalia mag ich schon seit Eröffnung!
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